Wir treffen uns im Naturhistorischen Museum Basel, Augustinergasse 2, 4051 Basel, 20.00 Uhr, Zugang über den Haupteingang des Museums.
Auch Nichtmitglieder sind herzlich eingeladen.
Markus Wilhelm
Neuigkeiten aus Französisch Guyana
Im Frühling 2024 reiste ich wieder in dieses Tropenland mit seinem faszinierenden Regenwald. Als Mykologe ist natürlich der Fokus auf Pilze gerichtet, aber es gibt auch genügend anderes! Alle paar Meter entdeckt man immer wieder Spannendes. Höhepunkt war ein Lichtfang während zwei Abenden, die Artenvielfalt ist einfach überwältigend.
Markus Wilhelm
https://fr.boell.org/de/2020/01/09/der-bedrohte-regenwald-von-franzoesisch-guyana
Steven Whitebread, Magden
Wie viele Nachtfalter-Arten gibt es in Massachusetts (USA)?
Diese Frage wurde im Juli 2014 an einem Massachusetts Lepidopteren E-Mail Forum gestellt. Niemand konnte eine definitive Antwort geben. Eine Tagfalter-Liste existierte zwar (129 Arten), aber für die restlichen Lepidopteren war seit 1833 keine Liste mehr publiziert worden. Schätzungen lagen weit auseinander (1500-2500). Um diese Frage richtig zu beantworten, wurde das Massachusetts Nachtfalter Project ("Mass Moths") gestartet. Die Mass Moths Datenbank enthält jetzt über 300'000 Nachtfalter Meldungen von 2990 Arten und diese Anzahl steigt kontinuierlich.
Generalversammlung
Niklaus Heeb, Leiter Fachrichtung Knowledge Visualization , ZHdK
Simon Tschachtli, visueller Gestalter und Dozent ZHdK
Alessandro Holler, Dozent ZHdK
Studierende: Lena Hochhuth, Aimée Martinez, Liv Jehle, Katja Knoellinger
Zum (be)greifen nah - die Werkzeuge der Schlupfwespen (Hymenoptera)
Zum (be)greifen nah - die Werkzeuge der Zikadenwespen (Hymenoptera, Dryinidae)
Im einmonatigen Unterrichtsprojekt "Science2Science" entwickelten Studierende der Fachrichtung Knowledge Visualization der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) Visualisierungen und Modelle, um die charakteristischen und teilweise sehr ausgeprägten Greifzangen der Gattungen Anteo und Gonatopus (Dryinidae Zikadenwespen) besser zu verstehen. Ziel der Kollaboration war es, mittels Bildgebung und visueller Gestaltung die Analyse- und Erkenntnisprozesse der Wissenschaften zu unterstützen. Als Ausgangslage dienten den Studierenden hoch aufgelöste Micro-CT-Scans. Entstanden sind neuartige Bilder, in Form von Visualisierungen und digitalen 3D-Modellen, welche den Stand des Wissens akkurat darstellen, aber auch neue wissenschaftliche Fragen stellen.
Jascha van Gogh, Basel
Gründächer - Lebensräume für Insekten in urbanen Gebieten
Begrünte Dächer können im urbanen Raum wichtige Sekundärlebensräume für zahlreiche Insektenarten darstellen. Basierend auf einer umfassenden Studie im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt, berichte ich zu Käfern, Heuschrecken und anderen Artengruppen auf extensiv begrünten Dächern. Dieses Mal gibt es statt eines klassischen Vortrages eine besondere Gelegenheit: Eine Mini-Exkursion auf das Messe-Dach in Basel, um diesen einzigartigen Lebensraum direkt vor Ort zu erleben - ein Zugang der sonst kaum möglich ist.
Lukas Blattner, Naturhistorisches Museum Basel/Universität Basel
Wassermilben: kleine Spinnentiere, grosse Bedeutung
Milben zählen zu den diversesten Arthropoda Gruppen. Sie bewohnen fast alle erdenklichen Habitate und sind auf fast allen trophischen Ebenen anzutreffen. Neben vielen terrestrisch lebenden Arten sind Milben auch an aquatische Lebensräume angepasst und haben sich auf die unterschiedlichsten Gewässertypen spezialisiert. Die zur Ordnung Trombidiformes gehörenden Wassermilben (Hydrachnidia) sind insbesondere in Süsswassersystemen verbreitet und weisen eine hohe, lebensraumspezifische Artdiversität auf. In diesem Vortrag werden die Wassermilben als Taxon vorgestellt, ganz generell, aber auch Besonderheiten und aktuell Forschungsschwerpunkte aufgezeigt.
Kurzvorträge
Apéro anlässlich der Schenkung der Sammlung Bachmann mit Sammlungsbesichtigung
Feerstrasse 17, 5000 Aarau
Anlässlich der geplanten Schenkung der Sammlung von Hans Bachmann an das Naturama durch die EGB treffen wir uns im Naturama mit der Möglichkeit, Teil der Sammlung an ihrem neuen Ort zu besichtigen. Frau A. Wegmann (Naturama) wird uns einen Blick in die Sammlung ermöglichen und D. Burckhardt (EGB) wird einige Informationen über H. Bachmann und seine Sammlung geben.
Seit 1993 ist die Sammlung im Besitz der EGB (Mitt. Entom. Ges. Basel 42 (1992): 177-179). Die Sammlung umfasst 69 Insektenkästen mit rund 9000 Belegen, die zum grossen Teil die Nachtfalter umfassen, die Bachmann 1964 im Verlauf eines Jahres im "Bergli" südöstlichen von Oberzeihen, Fricktal, AG, gesammelt und im "Bözberg-Rapport, 1964", Mitt. Entom. Ges. Basel 16 (2/3) analysiert hat. Die Sammlung war von 1993 bis zum 15. März 1997 im EGB-Lokal an der Matten-/Bleicherstrasse untergebracht, von wo sie in ein Zwischenlager (zwei Räume in der Novartis Rosental) verlegt wurde. Am 6. Februar 1999 musste die Sammlung erneut in einem Luftschutzraum des Schulhauses Aumatt in Reinach BL gezügelt werden und fand im Dezember 2007 ihre jetzige Bleibe im Naturama.
Sylvain Eichhorn, Basel
In Kooperation mit Valentin Moser, Allschwil, Leo Amrein, Basel, Milan Pestalozzi, Binningen, Jaro Schacht, Riehen, Samuel Büttler, Basel
Nachtfalter der Region - neue Perspektiven für eine faunistische Tradition
Die Nachtfalterfauna im Raum Basel wurde seit über einem Jahrhundert überdurchschnittlich gut dokumentiert. Die saubere Aufarbeitung der Daten erzeugte eine Zeitreihe von unschätzbarem Wert, welche unter anderem für phänologische Studien genutzt wurde. Wir zeigen auf, wie aus jugendlichen Interessen und ersten Lichtfängen konkrete Ideen und Schritte zur Fortführung dieser Datensammlung in einer sich rasch verändernder Welt entstanden sind.
Peter Landert, Basel
Tausendfüsser - was steckt dahinter
Bis vor Kurzem war die Bezeichnung Tausendfüsser eine Lüge - erst 2021 wurde ein Tier entdeckt, das tatsächlich mehr als 500 Beinpaare aufwies. Auch die für die vier Klassen innerhalb der Myriapoda (Vielfüsser) verwendeten Trivialnamen sind wenig hilfreich bei der Charakterisierung der Gruppen. Im Vortrag werden die morphologischen Merkmale sowie die individuellen Entwicklungsschritte der Tiere dargestellt. Anhand häufiger Arten der Region wird auf deren Lebensweise und die Bedeutung im Ökosystem eingegangen.